Ich habe mir einen Radhelm gekauft, nachdem ich zunehmend im Alltag
radgefahren bin. Ich hielt das für einen verantwortungsbewußten
Schritt. Meine beiden Söhne trugen schon vorher welche, im Kindersitz
auf dem Rad. Als ich darauf aufmerksam gemacht wurde, daß
Fahrradhelme nicht schützen, sondern sogar gefährlich sein
können, habe ich mich darüber informiert. Bis ich aber selbst
vom Helmtragen losgekommen bin, hat es noch etwas gedauert. Die
Gewöhnung war stärker, der Glaube hat über den Verstand
gesiegt. Man sieht die Wahrheit nur langsam ein. Ausschlaggebend für den letzten Ruck war die Erkenntnis, daß man mit Helmtragen zu einer Helmpflicht beiträgt. Wenn ein bestimmter Anteil mit Helm herumfährt, kommt das Verbot, ohne ihn zu fahren fast zwangsläufig. Das zeigen diverse Beispiele von Helm- und anderen Pflichten im Ausland, wie im Inland. Deswegen habe ich von einem auf den anderen Tag den Helm zuhause gelassen. Ein weiterer Grund ist, daß ich Wert darauf lege, Vorbild zu sein. Was ich von anderen erwarte, mache ich selbst auch. Vorbild sein bedeutet hier, klarzumachen, daß Radfahren keine gefährliche Tätigkeit ist, zu zeigen daß man dazu besonderen Schutz, erst recht keinen Helm, braucht. Meinen Kindern habe ich freigestellt, ob sie einen Helm beim Radfahren tragen wollen. Sie wollten bald nicht mehr. Besser ist das. So lernen sie wenigstens auch Hinfallen, denn das trainieren sie fleißig. Nein, sie fallen nicht auf den Kopf. Grüße. Bernd. |